Legasthenie, ernstes Thema oder Modeerscheinung

Titus

Goldmember
Sicherlich, wer frei von Schuld ist werfe den ersten Stein! :D
Manch ein Kandidat, den man in den einschlägigen Foren antrifft, aber scheint aus einer Krankheit eine Profession zu machen.

Ist es Heute wirklich so schwer zumindest einen Satz, wenigstens ansatzweise, lesbar zu gestalten?
Ich bin mir ja nicht wirklich sicher ob die Krankheit auch die Markierung der falschen Wörter gängiger It-Browser einfach ausblendet, oder der Betroffene sich nur wundert warum nicht alle Worte mit der Linie ausgestattet sind. Mir kommen aber doch gelegentich Gesellen unter, die scheinen in einer gänzlich anderen Welt zu leben - wobei die Sprache wohl ähnlich ist, nur die Schreibweise der Worte erinnert entfernt an Mundartforen aus der Schweiz.

Was meint Ihr, wird das Phänomen einfach nur teilweise bewusster wahrgenommen und führt daher zu einem _gefühlten_ Anstieg an potentiellen Rechtschreibverweigerern, oder sind die Schreibfehler auf dem Vormarsch und es gehört vielleicht sogar zum guten Ton? Also min. einen unverständlichen Satz in jeden Absatz einzuarbeiten damit das Gegenüber nicht das Gefühl der Verfasser würde sich für etwas besseres halten! :rolleyes:
 

rellek

relativ sensationell
Teammitglied
Ich vermute, dass der Durchschnitt der Leute ein paar Probleme in der Rechtschreibung hat, die dadurch verstärkt werden, dass sie halt auf der Tastatur schreiben, was vielleicht nicht jedem liegt. Und dann sind die eben zu faul, Fehler zu korrigieren oder lesen ihr Zeugs vor dem Abschicken nicht noch einmal.

Vielleicht kommt diese Erscheinung auch aus Chats, wo man am liebsten der erste ist, der seine Meinung abschickt, da hat man natürlich keine Zeit, auf Rechtschreibung zu achten. Dazu kommt, dass Chats relativ vergänglich sind...
 

Titus

Goldmember
sicherlich, aber gerade in Foren kann man in aller Regel nachbessern (nach bestem Wissen und Gewissen ;) )

als relativ schwerwiegend sehe ich es bei einer selbst erstellten Website, gerade wenn man auch noch einen Service anbietet - da drängt sich mir ja umgehend das Bild vom 12-jährigen CEO, der seine Serverfarm am Telekom-DSL-Backbone hängen hat auf
 
G

GameR

Guest
Ich find deine Überschrift relativ blöd gewählt. LRS/Legastheniker ist man oder nicht.
Ich selbst bin einer, und habe die typischen Fehler, wie Buchstabendreher, Buchstaben fallen ganz Weg oder auch eben ausgelassene Wörter. Auch sind diese Fehler für einen Legastheniker schwerer zu erkennen, da er meist denkt, dass er es richtig schreibt.

Zudem, die deutsche Rechtschreibung ist nicht gerade die einfachste. Mal werde Wörter zusammen, dann wieder nicht, andere sind „eingebürgerte“ Fehler wie „Standart“ und „Standard“. Dann darf man die Neue-Rechtschreibung vergessen, die vor allem von älteren Jahrgängen nicht gut beherrscht wird. Schifffahrt und Schiffahrt.

Solange die Texte halbwegs lesbar sind, ist es noch zu ertragen, vor allem weil keiner hundertprozentig fehlerfrei schreibt. Das geht auch gar nicht, und solange der Quotient unter 5% ist, ist alles in Butter. :) Und wirklich drüber aufspielen sollte man sich auch nicht, denn das kann schnell nach hinten gehen.
 

rellek

relativ sensationell
Teammitglied
Ganz ehrlich. Hätte ich eine solche Krankheit, wo man auch dazu neigt, die falschen Wörter groß zu schreiben, würde ich versuchen, den Weg des geringsten Widerstands zu nutzen und in Foren oder Chats konsequent alles klein zu schreiben. Das ist zwar manchmal nicht passend, aber bei konsequenter Durchführung kann mans als eigenen Stil verkaufen und es eliminiert viele Fehler.

Alte vs. neue Rechtschreibung. Da wird auch viel zu heiß gekocht, imho. Ganz besonders schlimm finde ich ja die älteren Generationen, die meinen, mit dem Trend gehen zu müssen, und so aufdringlich in neuer Rechtschreibung zu schreiben und das auch noch falsch. Sollen sie halt weiter so schreiben wie immer und einfach nichts dazu sagen.
Ich meine, vieles hat sich seit der Reform (und deren Nachbesserungen) schon enorm vereinfacht, abgewogen mit dem, was weniger gelungen ist, überwiegt das sogar. Vor allem ist sie einheitlicher (wir haben in der Schule gelernt: "Kurzer Vokal -> Doppelkonsonant", aber: "ich muß das tun", jetzt "ich muss das tun" - ihr wisst, was ich meine?).

Dass natürlich gleich die Headline einen Fehler enthielt, ist eine schöne Selbstironie. :D
 

Titus

Goldmember
das Problem vergessener/falscher Buchstaben & Wörter (schneller gedacht als getippt), oder natürlich Dreher habe ich auch, finde diese auch meist erst nach mehrmaligen lesen, wenn überhaupt - nur sehe ich darin keinen generellen Freibrief nur Müll abzuliefern

ich bin mir auch bewusst selbst nicht wirklich auf Groß-/Kleinschreibung zu achten, da ich mit dem 4-5 Finger Stolperschreibsystem sonst garnicht fertig werde, dazu benutze ich nicht mal einen Browser mit Rechtschreibkorrektur (grenzt schon an grob fahrlässig), trozdem versuche ich wenigstens Fehler zu korrigieren wenn ich diese finde
manche haben aber wirklich eine wahre Sauklaue beim tippen das es beim lesen irgendwie weh tut

wenn man sich dann mal erdreißtet jemand auf schier unlesbare Texte hinzuweisen, wird aber gerne pauschal mit Legasthenie abgewunken, was ich als Frechheit empfinde, für mich ist das auch eine Art von mangelendem Respekt dem Leser gegenüber der sich das Gebrabbel antut

daher sehe ich die Krankheit auch irgendwie als "Modeerscheinung" um fehlende Fingerfertigkeit beim tippen der Texte genrell zu entschuldigen
 
G

GameR

Guest
Wenn du das aber schon hier anprangerst, solltest du doch auch selbst darauf achten. Das kommt nämlich gerade bei der Antwort nicht gut. :) Aber sonst hast du recht, die wenigsten Legastheniker, die das sagen, haben es auch wirklich, da diese „Krankheit“ oftmals mit einem ADS-Syndrom gekoppelt ist. In meinem Fall zum Beispiel mit AHDS. Diese kann aber auch gut unter Kontrolle gebracht werden, in dem man Sport treibt.
 

Titus

Goldmember
schon klar ^^, ich jammer ja auch nicht wegen ein paar Fehlern, sondern wenn man anhand mehrerer Antworten/Beiträge merkt das die Person nicht die geringsten Anstalten macht darauf zu achten was er von sich gibt und dann womöglich noch maulig wird, weil man nachfragt was der Künstler mit dem Werk eigentlich ausdrücken will
 
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